Die Allianz-Tochter Euler Hermes, einer der größten Warenkreditversicherer der Welt, hat in einer Pressemitteilung angekündigt,
den Versicherungsschutz für Unternehmen,
deren Bonität nach Euler Hermes Maßstäben zu schwach erscheint,
in ein befristetes Limit mit Ablauf 31.12.2020 ändern.
Damit würde faktisch der Versicherungsschutz für diese Kunden zum Jahresende beendet werden.
Mit
dieser Ankündigung reagiert Euler Hermes auf das
Auslaufen des mit dem Bund vereinbarten Schutzschirms
für Warenkreditversicherer.
Mitte April hatte der deutsche Staat eine Garantie für Entschädigungszahlungen der Warenkreditversicherer über 30 Milliarden Euro bis zum Jahresende 2020 ausgesprochen. So wollte man verhindern,
dass Kreditversicherer ihre Deckungszusagen zurückziehen und negative Kettenreaktionen in den Lieferketten auslösen. Mit dieser Hilfe gelang es während des Lockdowns im Frühjahr, die
Warenkreditversicherungen zu stabilisieren und zahlreiche gefährdete Lieferketten aufrecht zu erhalten.
Sollte Euler Hermes seinen Plan in die Tat umsetzen, weil der Bund die im Dezember auslaufende Stabilisierungsmaßnahme nicht verlängert, hätte dies für zahllose Unternehmen massive
Folgen.
Lieferanten würden Lieferungen einschränken oder ganz einstellen, da sie bei Abnehmern einen Zahlungsausfall fürchten, wenn die Warenkreditversicherer ihre Limits kürzen oder streichen. Das
Ergebnis wären unterbrochene Lieferketten. Damit einhergehen würde nach unserer Einschätzung ein deutlicher Anstieg an Insolvenzen.
Im September 2020 beginnen zwar Gespräche über eine Verlängerung des Schutzschirms, jedoch geht Euler Hermes Stand heute von einer Beendigung des Schutzschirms aus.
„Darauf will man vorbereitet sein“ erklärt Euler Hermes seine Maßnahme.
Vor diesem Hintergrund möchten wir Ihnen
im Augenblick nochmals dazu anraten,
dass Sie sich
aktualisierte Kreditzusagen
für alle Ihre Kunden
von Ihren Kreditversicherer geben lassen.
Wir werden Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.