Auswirkungen der Insolvenz von Signa auf die Kredit- und Kautionsversicherung

Deutsche Versicherer haben sich mit Millionensummen an der insolventen Signa-Gruppe beteiligt. Die Insolvenzwelle rollt mittlerweile mit voller Wucht über das schwer durchschaubare Immobilien- und Handelsimperium Signa des österreichischen Investors René Benko hinweg – und deutsche Versicherungs-Unternehmen müssen aufpassen, dass sie nicht mitgerissen werden. Denn die Sanierungsverfahren laufen derzeit wohl völlig anders, als von der Assekuranz erwartet. So schreibt das VersicherungsJournal am 28.02.2024.

 

Neben Darlehen der Versicherer stehen dabei auch ausgegebene Bürgschaften im Fokus bei der Aufsicht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (BaFin) kam zum Jahreswechsel dennoch zu der Auffassung, dass bei keinem Geldgeber aus der Versicherungswirtschaft eine wesentliche Bedrohung vorliege.

 

Nach unserer Erkenntnis scheinen nahezu alle namhaften Gesellschaften aus der Versicherungswirtschaft mittelbar oder unmittelbar dabei betroffen zu sein.

 

Welche Auswirkungen hat diese Pleite nunmehr in der operativen Praxis bei der Kredit- und Kautionsversicherung?

 

Nun: wir können zwischenzeitlich bei den allermeisten der im Bereich Kredit- und Kautionsversicherung tätigen Versicherern feststellen, dass die Vergabe von Avalkrediten bzw. Warenkrediten derzeit wieder deutlich restriktiver erfolgt, als vor der Signa-Pleite. Hinzu kommt, dass wir zwischenzeitlich auch von einer Krise des Wohnungsbaumarktes sprechen können.

 

Diese beiden Effekte zusammen haben bewirkt, dass beim Underwriting der Versicherer wieder ein deutlich verstärktes Augenmerk auf die Bonitätskriterien der anfragenden Firmen gelegt wird. Ist also bei Unternehmen aus Sicht der Versicherer keine ausreichende EK-Quote und kein ausreichender Cash-Flow vorhanden, führt dies i.d.R. zu erhöhten Anforderungen für den Versicherungsschutz.

 

Dies wiederum führt dann oft zu 

  • eingeschränkten Kredit-Limits
  • eingeschränkten bzw. niedrigen Einzellimits
  • Stellung von Sicherheiten.

Als VersiCon beurteilen wir die derzeitige Lage durchaus als angespannt. Es empfiehlt sich daher, nur mit einer klaren, transparenten und nachvollziehbaren Strategie an die Versicherer heranzutreten. Ganz wichtig wird dabei eine nachvollziehbare „Story“ des Unternehmens.

 

Sollten Sie Gesprächsbedarf zu diesem Thema sehen oder ganz konkrete Fragen dazu haben, dann zögern Sie bitte nicht, uns anzusprechen. Wir sind gerne für Sie da!