Auswirkungen der steigenden Reparaturkosten für Autos auf die KFZ-Versicherung

Die deutschen Kfz-Versicherer erwarten auch für das Jahr 2025 kräftig steigende Reparaturkosten für Autos. Dies zeigt eine aktuelle Hochrechnung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), die auf Zahlen des ersten Quartals basieren. Demnach werden die Versicherer für Schäden rund 4,5 Prozent mehr ausgeben müssen als im Vorjahr.

 

Die Ertragslage der Kfz-Versicherer hatte sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Laut dem GDV mussten die Kfz-Versicherer allein in den vergangenen zwei Jahren Verluste in Höhe von fast fünf Milliarden Euro hinnehmen.

 

Ende 2023 betrug in der Kfz-Haftpflichtversicherung die kombinierte Schaden-Kosten-Quote 101,5 Prozent. Dies entsprach einem Anstieg von fünf Prozent innerhalb eines Jahres. Bereits 2022 war die Quote um mehr als acht Prozentpunkte auf 96,5 Prozent geklettert. In der Folge erhöhten die Kfz-Versicherer die Prämien erheblich. Das Vergleichsportal Verivox hatte errechnet, dass im Oktober 2024 Kfz-Policen im Schnitt 24 Prozent teurer waren als im Vorjahr.

 

Der GDV führt die weiter steigenden Schadenaufwendungen insbesondere auf nicht nachlassende Preissteigerungen bei Kfz-Reparaturen zurück. „Wir beobachten seit Jahren, dass sowohl die Werkstattkosten als auch die Ersatzteilpreise viel schneller steigen als die allgemeine Inflation – und sehen jetzt die ersten Anzeichen dafür, dass diese Entwicklung auch 2025 weitergeht“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

 

Er kritisiert insbesondere den Designschutz für Autohersteller: „Dieses Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile wie Kotflügel, Scheinwerfer oder Kofferraumklappen hat sich zu einer regelrechten Kostenfalle für Autofahrer entwickelt, da die Hersteller die Preise fast nach Belieben diktieren können.“

 

Zwar habe die Bundesregierung im Jahr 2020 eine Reparaturklausel eingeführt, aber aufgrund langer Übergangsfristen werde es einen wirklich freien Wettbewerb auf dem Ersatzteilmarkt nicht vor 2045 geben.

 

Nach Auswertungen des GDV waren Ersatzteile im Jahr 2024 rund 75 Prozent teurer als 2014. Die allgemeine Inflation habe im selben Zeitraum hingegen nur rund 28 Prozent betragen.

 

Wie sich diese anhaltende negative Entwicklung auf die Prämien in der Kfz-Versicherung auswirken wird, muss zunächst abgewartet werden. Letztlich wird jeder Versicherer seine individuelle Entscheidung treffen müssen.